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Donnerstag, 14. Mai 2020

Corona? Alltag!

Hey, ihr Lieben!

Wann fing es eigentlich an, dass mein Corona-Tagebuch eher zu einer sporadischen Veranstaltung wurde? Ich kann es euch sagen: in dem Moment, als Corona Alltag wurde.

Als sich eine neue Routine einschlich und man sich daran gewöhnt hat, dass jetzt alles anders ist. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe mich mit der Situation arrangiert. Es ist schon fast normal, immer eine Maske dabei zu haben. Es ist normal Abstand zu halten und viel Zeit zuhause zu verbringen. Ich vermisse groß nichts. Ich muss nicht in die City zum Shoppen oder ins Café zum Kaffee trinken. Das alles geht wieder, aber bisher hat es mich noch nirgendwo hingezogen.

Man darf sich mit Mitgliedern zweier Haushalte treffen, was schon großartig ist und wir haben dann auch direkt mal mit unseren Freunden ein Bierchen im Garten getrunken. Mit Abstand, aber schön war's trotzdem. Wenn mir etwas fehlt, dann die sozialen Kontakte. Obwohl der wenige Freizeitstress auch gut tut. Man hetzt am Wochenende nicht von einer Verabredung zur anderen. Es ist okay sich zu Hause mit einem Buch zu vergraben. Endlich finde ich mal wieder die Zeit, ausgiebig zu lesen. Mal nichts zu tun. Nicht immer auf Achse zu sein. Das ist auch schön.

Wir sind allerdings in der sehr bequemen Situation, dass unser Alltag relativ strukturiert ist. Ich arbeite in einem systemrelevanten Beruf, was bedeutet, dass der kleine LauseJunge schon seit vier Wochen in die Betreuung geht. Täglich, zu einer festen Zeit. Es tut ihm gut und mir hilft es sehr wieder zu arbeiten. In der Schule zu sein. Kontakt zu den Schülern zu haben, auch wenn es lange nicht so ist wie vorher. Der einzige, der noch ein bisschen "Coronaferien" hat ist der Große, denn er muss nur einmal die Woche in die Schule. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ihn das nicht sonderlich stört. :o)

Wir sind also angekommen, im neuen Alltag. Und ihr?

Liebste Grüße, Sanna

Dienstag, 21. April 2020

Liebe Mamas!

Woche 6 mit den alltäglichen Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Als die Schulen zugemacht wurden, war ich hochmotiviert. Ich habe Schul- und Bastelmaterial für die Kinder geordert und organisiert, sogar ein eigenes kleines Curriculum habe ich erstellt. Gleichzeitig wurde gebacken und gesungen und jede Menge Zeit miteinander verbracht. Es lief gut und harmonisch und ich fand es wunderbar.

Mittlerweile hat sich eine neue Routine etabliert. Wir schlafen länger, wir sehen mehr fern, wir spielen weniger Malefiz. Wir verbringen immer noch mehr Zeit miteinander, aber nicht mehr ganz so harmonisch.

Und das Home Schooling? Curriculum? Ich lach mich kaputt. Wir machen täglich Aufgaben und die Kids arbeiten an ihrem Material, aber es ist schon lange nicht mehr so strukturiert wie am Anfang. Es wird genörgelt, es wird geklüngelt und ich habe auch langsam keine Lust mehr.

Ich finde, das ist okay. Und das darf so sein. Und ganz ehrlich, es ist scheißegal, ob eure Kinder das kleine Einmaleins heute oder morgen lernen. Ich nehme mir einfach mal den Druck und gehe es locker an. Diese paar Wochen/Monate werden keinen Einfluss auf die erfolgreiche berufliche Laufbahn meiner Kinder haben. Und selbst wenn sie soooooo große Lücken hätten, dass es sich nächstes Jahr bemerkbar macht...so what? Dann müsste eben im Notfall ein Jahr wiederholt werden.

Aus Sicht der Lehrerin bin ich mir aber sicher, dass alle erbrachten Leistungen zuhause wohlwollend betrachtet werden. Und auch der Start ins nächste Schuljahr (sollte er denn regulär stattfinden) wird eher sanft sein.

Liebe Mamas, ich möchte euch sagen, dass ihr alles richtig macht. Eure Kinder werden in Erinnerung behalten, dass ihr da wart und euch gekümmert habt. Ihr habt getröstet, wenn die Freunde fehlten. Ihr lest vor, ihr schmiert Butterbrote und kuschelt. Ihr gebt euer Bestes und mehr geht eben nicht. Nehmt den Druck raus. Wenn mal nicht so viel geht, dann geht eben morgen wieder mehr. Oder auch nicht.

Ich finde, es steht uns Lehrern nicht zu, zu beurteilen warum der oder die mehr oder weniger gemacht hat. Wir sind euch unendlich dankbar, dass ihr uns so toll zuhause unterstützt. Wir wissen, dass wir schlecht für den digitalen Unterricht zuhause vorbereitet waren. Auch wir rotieren und versuchen alles möglich zu machen. Mehr geht gerade nicht.

Von unserer Seite. Und von eurer Seite.

Also lasst uns zusehen, dass es unseren Kindern in dieser schwierigen Zeit einfach nur gut geht. Dass wir da sind und ihre Fragen beantworten. Das reicht vollkommen.

Liebste Grüße, Sanna


Freitag, 17. April 2020

Startschuss

So, wir in NRW fahren die weiterführenden Schulen langsam wieder hoch, beginnend mit den Abschlussjahrgängen. Bedeutet, ich bin ab Montag im Dienst. Mein Grundschulkind wird in die Notbetreuung gehen.

Wie finde ich das?

Zuerst habe ich mich über den Alleingang NRWs geärgert. Dann habe ich aber bei tagesschau.de gelesen, dass wir nicht die Einzigen sind, die den Startschuss geben. Vereinzelte Bundesländer verfahren ebenso, z.B. Sachsen und auch in Brandenburg soll es zum 27.4. losgehen. Bayern hingegen macht die Schulen bis zum 11.5. zu. Hier zeigt sich also sehr deutlich der vielzitierte "Flickenteppich".

Es hilft allerdings nichts in die Nachbarländer zu schielen, denn ich bin Lehrerin in NRW und somit ab Montag im Dienst. Zudem bin ich jung, gesund und unterrichte auch noch zwei Hauptfächer. Ich bin also dabei.


Und ich finde es - für mich persönlich - richtig gut. Ich liebe meinen Beruf, ich brauche den Kontakt zu den Schülern und finde sechs Wochen Sommerferien schon zu lang. Für mich kommen die Schulöffnungen also sehr gelegen.

Gleichzeitig finde ich, dass unseren Schüler*innen (einer Brennpunkthauptschule) jeder Tag ohne Unterricht ein bisschen Zukunft raubt. Unsere Schüler*innen sind die großen Verlierer dieser Pandemie und wir sollten jetzt alles tun, um ihnen einen guten Abschluss zu ermöglichen. Der persönliche Kontakt sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Warum das so ist, könnt ihr hier lesen.

Es liegt jetzt an uns Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen ohne gesundheitliches Risiko gelernt werden kann. Das muss natürlich Grundvorraussetzung sein und wird eine echte Herausforderung. Der Zeitraum zur Vorbereitung ist natürlich lächerlich gering. Aber es wird gehen müssen.

Dass der kleine LauseJunge in die Betreuung muss, sehe ich im Bezug auf ein gesundheitliches Risiko eher locker. Wir leben in einer Stadt mit z.Zt. 12 Coronafällen. Das ist verschwindend gering. Zudem mein Junge wirklich SEHR konsequent alle Hygieneregeln einhält und wir uns da absolut auf ihn verlassen können.

Es wird also ab Montag ein bisschen Alltag einziehen.

Neuer Alltag.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Liebste Grüße, Sanna

Montag, 13. April 2020

Ich vermisse.

Ein Monat. Seit die Schulen zu sind, seit unser Alltag eingeschränkt wurde. Ein Monat mit Corona mitten unter uns. Jeden Tag.

Uns geht es gut. Sehr gut sogar. Wir sind gesund, unsere Jobs sind sicher, unser Garten bietet Raum für Bewegung und frische Luft. Wir haben endlich mal Zeit für all die Dinge, die sonst liegen bleiben. Basteln mit den Kindern, Gartenarbeit, ausgiebiges Frühstück. Ein neuer Rhythmus. Vor zehn stehen wir nicht auf.

Und doch nagt es an mir. Ich vermisse. Sehr sogar.

Familie. Freunde. Grillabende. Cappuccino im Lieblingscafé. Gemeinsam Fußball gucken. Konzerte.

Ich vermisse meine Schüler und Kollegen. Ich vermisse die Seminartage und die Mittagspausen in der Mensa. Den Austausch außerhalb der Kernfamilie. Ich vermisse, dass der Kopf gefordert wird und sogar die Gruppenarbeit. Ja, sogar die vermisse ich.

Ich will nicht jammern. Ich beschwere mich nicht. Ich vermisse nur gerade ganz doll das Leben vor Corona. Und ich finde, das darf sein.

Und weißt du was? Ich vermisse auch dich.

Liebste Grüße, Sanna


Mittwoch, 1. April 2020

Osterferien

Die Osterferien stehen vor der Tür. Das bedeutet eine Pause vom Home Schooling und eine Pause vom digitalen Lernen mit meiner Klasse. Meine Kinder freuen sich. Meine Schüler auch.

Wie ich das finde, weiß ich noch nicht.

Der tägliche Unterricht gibt uns Struktur. Wir liegen nicht bis in die Puppen im Bett, sondern sitzen um 10 Uhr gewaschen und angezogen parat. Es schadet auch nicht seinen Kopf einzuschalten und mal zwei Stunden intensiv zu arbeiten. Weder mir, noch den Kindern.

Was aus der Isolation wird, wenn dieser Tagespunkt wegfällt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Wir werden dann deutlich mehr Zeit zur Verfügung haben, die eben nicht wie in den "normalen" Ferien gefüllt werden kann. Der Zoo ist zu, die Spielplätze auch und Freunde treffen geht erst recht nicht.

Wir werden uns also was einfallen lassen müssen. Ich bin ja mal gespannt.

Habt es fein. Liebste Grüße, Sanna

Sonntag, 29. März 2020

Zur Ruhe kommen

Ich habe zwölf Stunden geschlafen. Tief und fest. Heute Morgen fühle ich mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Daraus wird nur leider nichts, weil draußen Schneeregen vom Himmel kommt.

Wir werden den Tag heute gemütlich verbringen. Ein bisschen aufräumen, Staub saugen, Papierkram erledigen. Und den Rest des Tages kuscheln, zocken, lesen, spielen und was uns sonst noch so einfällt. Zur Ruhe kommen.

Die letzten Monate waren anstrengend. Ich war immer unter Strom, kaum Zeit um die Akkus aufzuladen. Davon habe ich jetzt umso mehr. Und nach der anfänglichen Verunsicherung, diversen Ängsten und der Ungewissheit, wie das alles weitergeht, bin ich jetzt endlich im Ruhemodus angekommen.

Mein Körper zeigt mir recht deutlich, was er braucht. Viel Schlaf. Frische Luft und Sonnenlicht.

Und wenn das das "normale" Leben wieder losgeht, bin ich bereit. Die Akkus sind geladen.

Gleichzeitig muss ich zugeben, dass mein positives Mind Set heute ein wenig bröckelt. Nichts hat sich seit gestern verändert und doch fühle ich heute ein bisschen Schwermut. So schön es ist, zur Ruhe zu kommen und Zeit zu haben, so frage ich mich doch, wie lange das wohl so gehen wird. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie sehr. Doch wir alle vermissen unsere Familien, Omas & Opas und Freunde. Die meiste Zeit geht es uns gut damit, doch heute finde ich es einfach Scheiße. Wahrscheinlich hilft das graue Wetter draußen da auch nicht weiter.

Ich nehme das einfach so hin.  Morgen ist ein neuer Tag.

Jetzt brauche ich Kaffee und Kekse. Habt es fein.

Liebste Grüße, Sanna


Freitag, 27. März 2020

Alltag

Ist es nicht erstaunlich, wie schnell sich so ein neuer Alltag etabliert? Noch vor zwei Wochen waren wir uns alle sicher, dass es furchtbar werden wird, wenn wir von nun an unsere Zeit zuhause verbringen würden. Keine Freunde, keine Familie sehen. Nicht zur Arbeit - wie soll das nur gehen?

Und jetzt stellen wir fest: Es geht.

Ja, die sozialen Kontakte fehlen uns. Ganz besonders unseren Kindern. Und doch haben wir alle viel weniger Langeweile als gedacht. Es fühlt sich sogar so an, als seien diese zwei Wochen nur so verflogen. Erstaunlich.

Mir macht es vor allem eins: Mut. Mut für die Wochen, die noch vor uns liegen. Und ich bin mir sicher, dass es noch einige sein werden. Es lässt mich positiver nach vorn blicken, denn ich weiß jetzt, dass wir es können. Dass wir es schaffen zufrieden mit uns zu sein. Dass uns nicht vor Langeweile die Decke auf den Kopf fällt. Dass die Kinder beim Home Schooling super mitziehen und dass unsere neue Routine durchaus ihre guten Seiten hat. Denn die hat sie.

Wir kaufen weniger Zeug, das wir eigentlich gar nicht brauchen.
Wir fahren viel weniger (eigentlich kaum) Auto, was Geld spart und vorallem die Umwelt schont.
Wir haben Zeit für unsere Kinder.
Wir sitzen zusammen am Tisch um zu essen und zu spielen. Und zwar wir alle.
Wir freuen uns wieder über die kleinen Dinge, die wir so lange fast übersehen haben.
Wir entdecken alte Hobbies wieder und versuchen Neues.

Uns geht es verdammt gut.

Wir sind uns selbst genug. Wer hätte das gedacht?

Liebste Grüße, Sanna


Dienstag, 24. März 2020

Den Tag vor der Brust

Guten Morgen, ihr Lieben!

Heute mal ein Gruß aus den frühen Morgenstunden.

Wie geht es euch damit, wenn ihr den Tag so vor der Brust habt? Für mich ist es die schwierigste Zeit des Tages. Ich bin in der Regel immer unterwegs. Mit Volldampf voraus. Meine Tage sind voll gepackt, der Kopf routiert.

Das ist in diesen Tagen anders. Denn ich habe Zeit. Viel Zeit. Das ist auf der einen Seite ganz toll, auf der anderen Seite muss ich mich erst umorientieren. Was tun mit all der freien Zeit? Gemütlich bummeln gehen kann ich nicht. In Ruhe einen Kaffee im Lieblingscafé schlürfen auch nicht.

Also müssen Alternativen her. Bisher konnte ich mich und wir uns gut beschäftigen. Unser Garten war noch nie so auf Vordermann wie im Moment. Wir haben gebuddelt, gepflanzt und geputzt. Ich hatte letzte Woche Montag in weiser Voraussicht noch 30 Frühblüher gekauft. ;o)

Dass die Sonne scheint hilft natürlich auch weiter. Wir verbringen viel Zeit im Garten, spielen und sind kreativ. Und mein Kaffee schmeckt auch im Sonnenschein auf meiner Hollywoodschaukel.

Gestern habe ich meine Eltern besucht. Mit Sicherheitsabstand im Garten. Auf der großen Terrasse saß jeder von uns in einer Ecke. Es ist nicht wie sonst, aber es hat uns gut getan.

Ich werde heute mein Fahrrad aus dem Keller holen und mit dem Großen eine Runde fahren. Ich muss mich bewegen. Ich muss raus. Mit Abstand und solange es noch geht.

Jetzt ist aber erstmal Home Schooling angesagt.

Ich wünsche euch einen schönen sonnigen Tag! Liebste Grüße, Sanna


Montag, 23. März 2020

Jede Krise geht vorbei.

Heute vor sieben Jahren war ich eingesperrt. In der geschlossenen Psychiatrie. Ich konnte nicht raus, war schwer depressiv und wusste nicht, wann dieser Albtraum endlich vorbei ist.

Heute geht es mir ähnlich, auch wenn ich mich nicht depressiv im klinischen Sinne fühle. Ich fühle im Gegenteil einen Hauch von Optimismus, Zuversicht und vielleicht auch Freude. Inmitten dieses ganzen Wahnsinns bin ich zuversichtlich.

Warum ist das so?

Es ist so, weil ich genau weiß, dass jede Krise vorbei geht. Ich sage es nicht nur, ich habe es erlebt. Eine Krise, die mehr als meine ganze Kraft gekostet hat. Die mich in die Knie gezwungen hat, dass es tiefer nicht mehr ging. Wenn du ganz am Boden warst und wieder aufgestanden bist, und nun mit beiden Beinen fest im Leben stehst, dann weißt du einfach, dass auch das hier - die Coronakrise - vorübergehen wird. Du weißt, dass eine überstandene Krise so viel mehr sein kann, als nur die Zeit danach.

Eine Krise ist eine unfassbare Chance. Wenn man drin steckt, sieht man es meistens nicht, aber wie wunderbar wird die Zeit danach werden. Ich freue mich so unfassbar darauf, meine Schüler und Kollegen wiederzusehen. Ich werde das Leben feiern, meinen Kaffee im Café unten am Fluss trinken (wenn ich einen Platz bekomme) und hingehen wo und wann ich will. Ich werde mit meinen Kindern im Freibad toben, mit Freunden feiern und alle so fest drücken, wie es nur geht. Es wird ein Fest der Liebe, Menschlichkeit und Freiheit.

Es wird die beste Zeit unseres Lebens werden. Und bis es soweit ist, werden wir das Beste daraus machen. Lasst uns chatten, facetimen, mit unseren Kindern spielen und die gemeinsame Zeit genießen. Lasst uns die beste Zeit für unsere Kinder daraus machen. Lasst uns spielen, gemeinsam lesen und basteln. Lasst uns später darüber lachen, wie furchtbar es war, als Mama alle gezwungen hat "If you're happy and you know it..." im Englischunterricht zuhause zu singen. Lasst uns Erinnerungen schaffen, wie wir endlich Zeit hatten über drei Tage Monopoly zu spielen und gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen.

Dabei vergessen wir nicht die Ernsthaftigkeit der ganzen Krise. Wir machen nur das Beste daraus.

Ich wünsche euch den Blick für das Schöne in diesen Tagen!

Liebste Grüße, Sanna


Sonntag, 22. März 2020

Angekommen.

Jeden Morgen wache ich auf und die Welt ist in Ordnung. Es dauert ein paar Augenblicke, bis mir klar wird: Nein. Heute nicht.

Felix Lobrecht beschrieb es in seinem Podcast "Gemischtes Hack" wie ein Grundrauschen, das einfach immer da ist. Immer im Hinterkopf, auch wenn die Welt mal für ein paar in Ordnung scheint und es uns doch in unserer priviligierten Bubble noch recht gut geht. Trotzdem ist alles irgendwie anders.

Mein Kopf weiß es längst. Wir werden für Wochen, vielleicht Monate so leben. Social Distancing. In Zeiten von Skype, WhatsApp und Instagram rücken wir virtuell zusammen. Mehr aber auch nicht.

Das ist auch langsam in meinem Herzen angekommen. Es bedeutet für die Kinder keinerlei soziale Kontakte außer der Kernfamilie. Kein Fangenspielen, kein Spielplatz, kein Fußball. Es bedeutet unsere Eltern, Großeltern, Geschwister nicht zu sehen. Und der Gedanke macht mich unendlich traurig.

Ja, es ist nicht für immer. Ja, es wird vergehen. Für den Moment brauchen mein Herz und meine Seele aber ein paar Tage um hinterher zu kommen und das zu verarbeiten. Und ich finde, das darf auch so sein.

Euch allen da draußen, haltet durch. Auf Regen folgt Sonnenschein und auf Winter folgt Frühling. Immer.

Fühlt euch gedrückt. Liebste Grüße, Sanna

Freitag, 20. März 2020

Home Schooling - Lerntagebuch zu "Die Sendung mit der Maus"

Liebe Eltern,

ab sofort werde ich einige meiner Ideen zum Home Schooling hier aufschreiben, damit es abwechslungsreich bleibt und auch die Schule vermittelt ja mehr als Mathe und Deutsch.

Da uns das öffentlich-rechtliche Fernsehen ab sofort täglich mit "Der Maus" versorgt und ich es in solch ungewöhnlichen Zeiten auch absolut legitim finde, dass täglich ferngesehen wird, habe ich eine Idee für euch, wie ihr das Ganze wenigstens ein bisschen pädagogisch aufbereiten könnt.



Legt mit euren Kindern ein Maus-Lerntagebuch an. Das kann ein Schulheft, eine Kladde, eine Mappe oder einfach nur weißes, zusammengeheftetes Papier sein. Jede Sendung ein Blatt, das die Kinder (oder ihr zusammen) gestalten können, wie sie mögen. Hier kommen meine Ideen:

- Schreib auf, was du heute gelernt hast
- Mal ein Bild, das zur heutigen Sendung passt
- Erstelle eine Collage
- Schreib einen Steckbrief
- Erstelle eine Mind Map
- Erstelle eine Wortwolke
- Welches wichtige Wort hast du heute gelernt? Und was bedeutet es?
- Schreib auf, was dir heute am besten gefallen hat
- Erstelle eine Zeitleiste
- Hast du gelernt, wie etwas hergestellt wird? Zeichne die einzelnen (nicht alle!) Schritte auf.

Viel Spaß dabei!

Liebste Grüße, Sanna

Gedankenwirrwarr

Ich möchte etwas zu Corona schreiben. Allerdings ist mein Kopf so voller wirrer Gedanken, dass ich nicht weiß, wie sie am besten aufs Papier (den Blog) bringen soll.



Meine Laune schwankt mehrmals am Tag. Von "Wir schaffen das!" über "Jede Krise geht mal vorbei!" bis hin zu Existenzangst ist alles dabei. Der ungewisse Zeitfaktor tut mir nicht gut. Wie lange werden wir zuhause hocken? Fünf Wochen? Fünf Monate? Zwei Jahre??

Was macht all das mit unseren Kindern und wie geht es mit deren Schulbildung weiter? Meine Kinder haben Glück, denn sie haben 1) eine Lehrerin zuhause und 2) gehören sie eh zur sozialen Schicht, die dafür sorgt, dass der Unterricht zuhause weitergeht.
Meine Schüler (einer Brennpunkthauptschule) werden die großen Verlierer dieser Krise sein, zumindest was ihre Bildung angeht.

Ich bin psychisch vorbelastet. Meine Ängste keimen auf, auch wenn ich sie (noch) gut im Griff habe. Depressive Verstimmung verspüre ich bisher nicht. Doch die gegenwärtige Situation ist Futter für psychische Störungen. Ich gehe davon aus, dass auf die Corona Welle eine Welle an psychisch Kranken folgt.

Es hilft übrigens auch nicht unbedingt weiter, dass wir uns in (teils freiwilliger) Quarantäne befinden und noch nicht einmal mit den Kindern eine Runde um den Block drehen können. Gartenwetter ist heute auch nicht wirklich.

Wir halten uns an eine strikte Routine. Schule pünktlich um zehn (außer gestern, da habe ich verschlafen). Angezogen, gewaschen und Zähne geputzt. Zwei Stunden Home Schooling. Mindestens zwei Hauptfächer zu je 30 Minuten. Meine Kinder machen das ganz toll mit. Keiner meckert oder diskutiert. Es wird konzentriert gearbeitet. Und es ist sehr effektiv. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass meine Kinder keine Defizite am Ende des Schuljahres haben werden.

Danach Mittagessen. Dank Corona finde ich mich plötzlich mit meinem Großen in der Küche wieder. Er bat darum, mit mir zu kochen nach einem Rezept, das jemand gepostet hat, den er kennt. Es gibt auch Gutes in Zeiten von Corona.

Wir werden zum Beispiel in den nächsten Tagen mal unsere Abstellkammer aufräumen. Das habe ich meiner Mutter erzählt. "Nein!!" ruft sie aus. "Da braucht es erst eine Pandemie, damit ihr euch an diese Rumpekammer macht!"

Naja, noch ist es nur ein Plan...

In diesem Sinne, habt es fein.

Liebste Grüße, Sanna


Sonntag, 23. Februar 2020

Frühling?!

Findet ihr das Wetter auch so furchtbar? Ein Sturm nach dem anderen, Regen ohne Ende und gleichzeitig ist es eigentlich viel zu warm.

Ganz, ehrlich. Ich bin frühlingsreif. Ich finde ja eigentlich hat jede Jahreszeit auch was Gutes, aber wenn der Winter in den letzten Zügen liegt, dann ist man eigentlich durch mit gemütlichen Abenden auf der Couch, den schönsten Filmen und den dicksten Büchern.

Es zieht mich raus. Ich warte sehnsüchtig auf den Geruchvon Hyazinthen und die Farbtupfer der Kirschblüten. Ich möchte im Garten auf meiner Schaukel sitzen und Sonne tanken.


Bis es soweit ist, versuchen wir noch ein bisschen die Gemütlichkeit zu genießen. Wir kuscheln uns (mal wieder) ein, schöpfen Netflix voll aus und schlürfen Kakao. Noch eine Woche bis zum meteorologischen Frühlingsanfang. Ich bin gespannt.

Habt es fein. Liebste Grüße, Sanna


Sonntag, 19. Januar 2020

Hello again.

Da bin ich wieder. Nach einer kleinen Pause über Weihnachten, Neujahr und die Zeit danach.

Das neue Jahr ist schon 19 Tage alt. Das bedeutet, es sind noch genau 65 Tage bis zum offiziellen Frühlingsanfang. Yeah!

Ich mag diese Zeit im Jahr nicht. Januar und Februar sind einfach scheiße. Grau, dunkel und lang. Aber ich will nicht stänkern. Diese Zerit wird vorbeigehen und dann duftet es endlich wieder nach Hyazinthen und die Tulpen blühen.

Apropos, ich habe im Herbst 120 Tulpenzwiebeln gesetzt und bin mal gespannt, was daraus wird. Ich wusste nicht, dass man sie mit der Spitze nach oben setzen muss. Also eigentlich habe ich einfach Zwiebeln in Löcher geworfen und zugebuddelt. ;o) Hab ich aber schon mal gemacht und hatte schöne Tulpen im Garten, also gehe ich mal vom Besten aus.

Überhaupt, vom Besten ausgehen. Mein absoluter Vorsatz für das neue Jahr. Positiv denken, zuversichtlich sein und mich von Dingen und Menschen fernhalten, die mir nicht gut tun. Negativen Input brauche ich nicht. Die Nachrichten und das Leben sind voll davon. Meine Freizeit ist kostbar und ich möchte sie lieber mit Dingen füllen, die mich glücklich machen. Ich möchte sie mit Farben füllen und mit Lebensfreude.



In diesem Sinne, habt ein tolles Restwochenende!

Liebste Grüße, Sanna