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Freitag, 20. März 2020

Gedankenwirrwarr

Ich möchte etwas zu Corona schreiben. Allerdings ist mein Kopf so voller wirrer Gedanken, dass ich nicht weiß, wie sie am besten aufs Papier (den Blog) bringen soll.



Meine Laune schwankt mehrmals am Tag. Von "Wir schaffen das!" über "Jede Krise geht mal vorbei!" bis hin zu Existenzangst ist alles dabei. Der ungewisse Zeitfaktor tut mir nicht gut. Wie lange werden wir zuhause hocken? Fünf Wochen? Fünf Monate? Zwei Jahre??

Was macht all das mit unseren Kindern und wie geht es mit deren Schulbildung weiter? Meine Kinder haben Glück, denn sie haben 1) eine Lehrerin zuhause und 2) gehören sie eh zur sozialen Schicht, die dafür sorgt, dass der Unterricht zuhause weitergeht.
Meine Schüler (einer Brennpunkthauptschule) werden die großen Verlierer dieser Krise sein, zumindest was ihre Bildung angeht.

Ich bin psychisch vorbelastet. Meine Ängste keimen auf, auch wenn ich sie (noch) gut im Griff habe. Depressive Verstimmung verspüre ich bisher nicht. Doch die gegenwärtige Situation ist Futter für psychische Störungen. Ich gehe davon aus, dass auf die Corona Welle eine Welle an psychisch Kranken folgt.

Es hilft übrigens auch nicht unbedingt weiter, dass wir uns in (teils freiwilliger) Quarantäne befinden und noch nicht einmal mit den Kindern eine Runde um den Block drehen können. Gartenwetter ist heute auch nicht wirklich.

Wir halten uns an eine strikte Routine. Schule pünktlich um zehn (außer gestern, da habe ich verschlafen). Angezogen, gewaschen und Zähne geputzt. Zwei Stunden Home Schooling. Mindestens zwei Hauptfächer zu je 30 Minuten. Meine Kinder machen das ganz toll mit. Keiner meckert oder diskutiert. Es wird konzentriert gearbeitet. Und es ist sehr effektiv. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass meine Kinder keine Defizite am Ende des Schuljahres haben werden.

Danach Mittagessen. Dank Corona finde ich mich plötzlich mit meinem Großen in der Küche wieder. Er bat darum, mit mir zu kochen nach einem Rezept, das jemand gepostet hat, den er kennt. Es gibt auch Gutes in Zeiten von Corona.

Wir werden zum Beispiel in den nächsten Tagen mal unsere Abstellkammer aufräumen. Das habe ich meiner Mutter erzählt. "Nein!!" ruft sie aus. "Da braucht es erst eine Pandemie, damit ihr euch an diese Rumpekammer macht!"

Naja, noch ist es nur ein Plan...

In diesem Sinne, habt es fein.

Liebste Grüße, Sanna


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